Nun bin ich ohne große Erwartungen und Vorstellungen nach Belize aufgebrochen und schon als ich in Chetumal in den Bus eingestiegen bin wurde mir klar das in Belize die Uhren anders ticken. Ich habe den Bus direkt nach Belize City genommen um von dort nach Caye Caulker, einer hübsche Insel im Karibischen Meer, zu kommen. Belize City selbst fand ich auch nicht besonders Sehenswert, eher ganz im Gegenteil. Auch selbst die Einwohner aus Belize City sagen das man sich in Belize City am besten nicht aufhalten sollte. Und wenn einem das ehemalige Gangster aus den Staaten erzählen, dann sollte man das doch besser glauben ;-). Caye Caulker hingegen war wesentlich beschaulicher. Eine kleine Backpackerinsel von der man so einige Touren aus starten kann. Ich selbst hab nur einen Schnorcheltrip gemacht, da mir die Preise in Belize doch unheimlich vorkamen, aber dafür war der Schnorcheltrip richtig genial. Zusammen mit Freunden aus meiner Unterkunft haben wir die Meereswelten, die Sonne und das Schaukeln des Bootes genossen.
Danach habe mich Hyon angeschlossen, die eine Bekannte in Hopkins besuchen wollte. So haben wir uns zusammen auf den Weg gemacht und nach mehreren Bussen und trampen sind wir dann auch endlich in Hopkins angekommen. Hopkins ist ein kleines Fischerdorf an der Karibik und kaum touristisch erschlossen. Damit hat es uns die Möglichkeit geboten das Land Belize fernab vom Massentourismus kennenzulernen. Carmen, so hieß die Dame bei der wir wohnten, hat uns in zwei Tagen das halbe Dorf vorgestellt und uns die wichtigsten Spezialitäten von Belize gezeigt, wie z.B. Hudud (mmh, sehr lecker). Carmen wollte uns auch die ganze Zeit überreden länger zu bleiben, aber leider hat unser Zeitplan das nicht zugelassen.
Danach ging es im Chickenbus (alter amerikanischer Schulbus) nach Flores in Guatemala. Flores ist eine kleine Insel am Lago de Petèn Itzà und war eigentlich für uns nur der Ausgangspunkt um Tikal zu besuchen. Tikal ist eine antike Stadt der Maya in den Regenwäldern des Petén im nördlichen Guatemala. Sie war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode (3. bis 9. Jahrhundert) und ist eine der am besten erforschten Maya-Städte. Nach Tikal selbst haben wir eine Sonnenaufgangstour gemacht (3 Uhr morgens!!!! Gähn). Die Ruinen von Tikal waren für mich bis dahin zusammen mit den Ruinen von Teotihuacán die beeindruckendsten. Eine Riesige Stadt mit unzähligen großen und kleinen Pyramiden und Gebäuden mitten im Dschungel. WOW.
Danach ging es an den Lago de Atitlàn, genauer gesagt nach San Pedro. Auf der Fahrt nach Lago de Atitlàn wurden wir drei Stunden lang von einem Bus durchgeschüttelt, was mehr am Bus als an der Straße lag. Gott sei Dank hatte ich zuvor nicht zu viel gegessen. San Pedro ist eine sehr gemütliche und auch noch sehr traditionelle Stadt in Guatemala. In San Pedro habe ich auch zum ersten Mal im Leben ein Pferd geritten und war erstaunt, dass ich nicht aus dem Sattel geflogen bin. Aufregende Sache, so ein Pferdchen kann richtig schnell laufen und die Aussichtspunkte waren einfach genial.
La Antigua Guatemala (dt. „Alt-Guatemala“; Kurzform: Antigua) ist eine etwa 35.000 Einwohner zählende Kleinstadt im zentralen Hochland Guatemalas. Sie war von 1543 bis 1773 die Hauptstadt der spanischen Kolonien in Zentralamerika. Heute ist Antigua Guatemalas Verwaltungssitz der gleichnamigen Großgemeinde (Municipio). Die für ihre barocke Kolonialarchitektur bekannte Stadt gehört seit 1979 zum Weltkulturerbe. Diese Stadt wurde am 29. Juni 1773 durch ein schweres Erdbeben völlig zerstört. Daraufhin wurde die Hauptstadt in die 45 km entfernte Ermita-Hochfläche verlegt, wo sich heute Guatemala-Stadt befindet. Von Guatemala aus haben wir auch eine Exkursion zu dem sehr nahe gelegenen Vulkan Pacaya gemacht. Der Pacaya ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Er liegt südlich von Guatemala-Stadt, seine Eruptionen können meistens von dort beobachtet werden. Während der spanischen Kolonialzeit wurden insgesamt 23 Ausbrüche registriert. Danach ruhte die Tätigkeit ungefähr ein Jahrhundert, bis es im Jahr 1965 wieder zu einem heftigen Ausbruch kam. Seit dieser Zeit besteht eine kontinuierliche Aktivität. Die Eruptionen sind in der Regel strombolianisch mit Hunderten von täglichen Explosionen. Die strombolianischen Eruptionen werden durch Entgasung des Magmas ausgelöst, sie schleudern glühende Lavabomben oft Hunderte Meter in die Luft und produzieren auch kleinere Lavaströme. Bei starken Eruptionen gehen vulkanische Ascheniederschläge auf die benachbarten Dörfer und Städte nieder. Im Jahre 2000 musste sogar der internationale Flughafen von Guatemala nach einer heftigen Eruption geschlossen werden, dieser liegt ca. 23 km vom Pacaya entfernt. Hört sich vielleicht jetzt wild an, aber wenn man circa 5 Meter vom Lavastrom entfernt steht und es in den Steinspalten unter einem rot leuchtet dann weiß man auch dass es wild ist und so eine Exkursion ohne jegliche Sicherheitsvorkehrungen (von ein paar Hunden abgesehen) ist wohl auch nur in Guatemala möglich. Für Hyon war in Antigua auch das Ende ihrer Reise gekommen und so haben wir noch ihre letzten Tage zusammen verbracht bis ich mich wieder alleine durch die Welt schlagen musste (seufz). Zum Abschluss in Antigua habe ich noch Ignacio Perez Borrell (Der Schlagzeuger von Buena Vista Social Club) gesehen, richtig geniale Musik, alleine das ist schon eine Reise nach Antigua wert.
Nach Antigua ging es dann für mich nach einen 9 Stunden Marathon (für 350 km) nach Rio Dulce. Rio Dulce ist ein nettes kleines Städtchen am Lago de Izabel und hier ist auch die größte Brücke Zentralamerikas zu finden. Ansonsten gibt es nicht sonderlich viele Attraktionen in Rio Dulce. Aber es gab welche, wie z. B. einen Wasserfall der von heißen Quellen gespeist wird oder auch eine alte Burg die durch ihre Lage, direkt am Wasser und unter Palmen, wirklich schön anzuschauen ist.
Nach ein paar Tagen in Rio Dulce habe ich dann die zweistündige Bootsfahrt nach Livingston auf mich genommen. Livingston liegt an der Ostseite der Mündung des Rio Dulce am Golf von Honduras, und ist eine kleine Stadt mit rund 16.000 Einwohnern. Livingston ist bekannt durch die ungewöhnliche Mischung verschiedener Volksgruppen und Kulturen wie Garifuna, Maya und Latino. In Livingston selbst habe ich mir auch mal wieder Zeit genommen zum Relaxen und Energie zu tanken für meine verbleibenden 2 Monate.
Als nächstes geht es bei mir nach Honduras, genauer gesagt auf die Insel Utila, und wenn das Wetter mit spielt werde ich einen Tauchkurs absolvieren, aber dazu dann das nächste Mal mehr.
Bilder gibt es natürlich auch wieder jede Menge. Einfach unter Mittelamerika den Ordner Reise Teil 3 anklicken.
Viele Grüße aus dem wundervollen Guatemala.