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Von Livingston aus habe ich mich dann auf den Weg gemacht nach Utila in Honduras. Nachdem ich von Livingston ein Boot nach Puerto Barrios genommen habe bin ich direkt bis an die Grenze gekommen, danach musste ich in Honduras nur noch drei Busse nehmen, ein Taxi und eine Fähre. Also wie ihr sehen könnt alles kein Problem, aber das war wohl das erste Mal in meinem Leben das ich für 300 km 12 Stunden reisen musste. Utila selbst ist eine kleine Insel in der Karibik und einer der besten und wohl günstigsten Gelegenheiten um einen Tauchkurs zu machen. Nach zwei Tagen habe ich dann auch sogleich mit meinem Open Water Tauchkurs angefangen. Leider hat mich eine kleine Krankheit ab und an vom Tauchen abgehalten, aber Dr. John, seinerseits der beste Arzt und die absolute Nummer 1 in Utila, Dr Johnkonnte mich mit mehr als ein Dutzend Spritzen Antibiotika wieder tauchfähig machen. Dr. John hatte für mich natürlich auch am Wochenende Zeit nachdem er seinen Rausch ausgeschlafen hatte, also so ungefähr um 6 Uhr abends. Durch meine kleine Krankheit habe ich mich dann auch entschieden noch ein paar Tage länger zu bleiben und somit konnte ich noch meinen Advanced Open Water Tauchkurs machen und auf den größten Rave in Zentralamerika gehen – den Sunjam 2008. Mein Advanced Open Water Tauchkurs war mehr oder weniger fünf Spaßtauchgänge. Bei einem habe ich ein Schiffswrack in 30m Tiefe angeschaut und ein anderes Mal habe ich die Unterwasserwelt auch nachts unsicher gemacht. WOW -  Tauchen ist wirklich eine coole Sache. Der Sunjam war zwar nicht die günstigste Veranstaltung in Zentralamerika, aber endlich mal wieder eine Gelegenheit richtig gutes Elektro zu hören und mit der einen oder anderen Beziehung nach dem langen Aufenthalt in Utila musste man auch nicht zu viel für Getränke ausgeben. Der Sunjam selbst war auf einer winzig kleinen Insel vor Utila gelegen und es war eine wirkliche schön Sache unter Palmen, im Sand, der Sonne entgegen zu tanzen.

Nach zwei Wochen Aufenthalt in Utila habe ich mich dann nach Copán aufgemacht. Copán war eine im heutigen Staat Honduras gelegene bedeutende Stadt der Maya während der sogenannten klassischen Periode (etwa 250 bis 900 n. Chr.). Im achten Jahrhundert erlebte sie ihre Blütezeit, wurde jedoch bald darauf verlassen und verfiel wie die meisten anderen Maya-Städte im Tiefland der Halbinsel Yucatán. Die Ruinen waren nett anzuschauen, aber nach genialen Ruinen wie Teotihuacán, Monte Albán, Palenque, Tulum und vor allem auch Tikal nichts Besonderes mehr. Die Stadt Copan ist eine kleine, sehr gemütliche Stadt mit netten hilfsbereiten Menschen. Hätte ich nicht schon in Utila so viel Zeit verbracht wär ich gerne noch länger geblieben. 

Als nächstes ging es dann über Guatemala nach El Salvador. Bis dahin war das auch meine aufregendste Busreise. Früh morgens um 6 bin ich in Copan in den ersten Bus eingestiegen und es ging ab zur Grenze nach Guatemala. (15km, 30min). Danach ging es nach Chiquimula (40km, 90min) um von dort an die Grenze von El Salvador zu kommen (40km, 90min). Hier war dann schon fast die Hälfte geschafft. Von der Grenze ging es dann erst mal nach Metapan (25km, 45min.) und dort bin ich dann umgestiegen um nach Santa Ana zu kommen(50km, 90min). Von Santa Ana war es dann nur noch ein Katzenspiel und zwar ab nach Ahuachapan (30km, 60min) und dann nach Tacuba (10km, 30min). Mit allen Wartezeiten und sieben Bussen war ich dann so ca. Um 16:30 in Tacuba. JUHU. In Tacuba war ich in dem erstklassigen Hostel Mamas und Papas, was auch wie der Name schon sagt ein wirkliches Familienhostel war – einfach super gemütlich. Am nächsten Tag habe ich dann einen Ausflug in den Parque Nacional El Imposible gemacht. Eine geniale Wanderung und aufgrund des vielen Regens den es hier gibt auch richtig gefährlich. Leider wurden meine Aussichten teilweise durch extrem viele Wolken getrübt, aber trotzdem war es eine tolle Wanderung. Von den Aussichtspunkten konnte ich (manchmal) weit ins Landesinnere von Guatemala bis zum Vulkan Pacaya schauen und auf der anderen Seite den Pazifischen Ozean sehen.

Danach ging es bei mir in das nahe gelegene Juayua. Juayua liegt genau auf der Ruta de las Flores, was man so ungefähr als Blumenstraße übersetzen kann. (Hat mich doch stark an mein Familienhaus erinnert). Hier bin ich doch gleich im nächsten Super-Backpacker-Hostel unterkommen und hab durch die vielen freundlichen Menschen und die schöne Natur El Salvador immer mehr ins Herz geschlossen. Am meinem ersten Tag habe ich einen kleinen Ausflug gemacht um mir ein paar süße Wasserfälle anzuschauen um dann am darauf folgenden Tag mit den richtig Großen zu vergleichen. Und nach einer anstrengenden Wanderung bin ich auch nicht bestraft worden. Neben vielen Wasserfällen und einer wunderschönen Landschaft habe ich auch verschiedenste Schmetterlingsarten sehen können.

Weiter ging es dann nach Libertad, genauer gesagt zu den Playas Mizata, El Zonte und El Sunzal. Genächtigt hatte ich in einem ziemlich verschlafenen aber schönen Dörfchen am Playa El Zonte. El Sunzal und Mizata hatte ich mir in einem Tagesausflug angeschaut, wobei El Sunzal nicht sehr unterschiedlich war zu El Zonte, nur das alles ein bisschen größer war. Aber Mizata war anders. Nach Mizata war ich allein schon um die 30 km bis dahin zu überwinden 90 Minuten unterwegs, aber es hatte sich gelohnt. Ein wunderschönes chilliges Dörfchen, großer schwarzer Sandstrand, super Wellen und fast kein Touristen – nur ich und ein paar einheimische Kinder...nur blöd das ich danach wieder 90 Minuten zurückfahren musste.

Über San Salvador und Managua bin ich dann in einem Zweitagestrip in León (Nicaragua) angekommen. León, vollständig Santiago de los Caballeros de León, ist im Westen Nicaraguas. Die Stadt hat ungefähr 158.000 Einwohner und liegt unweit des Pazifischen Ozeans. León wurde 1524 von Francisco Hernández de Córdoba gegründet. Das erste León, León Viejo, befand sich allerdings ca. 30km vom heutigen entfernt. Nach einem Ausbruch des Momotombo, der die Stadt schwer traf, wurde León in der Nähe der indigenen Siedlung Subtiaba neu gegründet. Die Ruinen des alten León gehören heute als León Viejo zum Weltkulturerbe der UNESCO. León war für mich bis jetzt die gemütlichste Großstadt Zentralamerikas. Die in der Nähe gelegenen Strände Las Peñitas sind superschön mit prachtvollen Sonnenuntergängen im pazifischen Ozean. Zum Abschluss habe ich noch einen Boardingtrip zu dem Vulkan Cerro Negro unternommen. Da aber die Snowboards zu langsam gewesen wären, so ungefähr 10 – 15 km/h, habe ich mich dazu entschlossen einen Schlitten zu nehmen (50 km/h und auch mehr). Am Anfang stand der beschwerliche Aufstieg bevor es dann vom Cerro Negro auf Aschen und Steinchen den Berg hinunterging. Von 20 Leuten sind 17 gestürzt und haben sich kleinere Schürfwunden zugezogen. Nur zwei andere und ich kamen flott ins Ziel und gewannen einen leckeren Mojito. Juhu.

Mein nächstes Ziel in Nicaragua war die hübsche Stadt Granada. Granada ist die drittgrößte Stadt in Nicaragua, sie liegt 47 km südlich der Landeshauptstadt Managua an der Westküste des Nicaraguasees. Die im kolonialistischen Stil erbaute Stadt wird auch La Gran Sultana (die große Rosine, umgangssprachlich die fette Rosine) genannt. Die Stadt liegt am Fuße des 1344 m hohen Vulkans Mombacho. Direkt vor Granada ist die Inselgruppe Las Isletas gelegen. Diese netten kleinen Inselchen gehören hauptsächlich reichen Gringos und sind ab ungefähr einer Million Dollar käuflich zu erwerben. Danach kann man dann auch gleich sein Auto gegen ein Boot eintauschen.

Von Granada habe ich auch einen Tagesausflug nach Parque Nacional Volcán Masaya unternommen. Der Nationalpark bietet Besuchern mehr als 20 km Wanderpfade mit Aussichten auf die zwei Vulkane Nindirí und Masaya und den Kratern Montoso, Arenoso, Sastepe und Comalito. Der Name, den die Eingeborenen dem Vulkan gaben, ist Popogatepe, was übersetzt brennender Berg heißt. Im präkolumbischen Zeitalter wurde er von ihnen verehrt und seine Eruptionen wurden als Zeichen verärgerter Götter gesehen. Deswegen brachten die Eingeborenen ihm Opfer dar, die häufig kleine Kinder oder Jungfrauen waren. Die spanischen Eroberer nannten den Vulkan La Boca del Infierno (Höllenschlund). Um den Teufel abzuwehren setzten sie im 16. Jahrhundert ein Kreuz an den Rand des Kraters das zu Ehren des Kirchenvaters Francisco Bobadilla La Cruz de Bobadilla benannt wurde. Nach dem Nationalpark habe ich noch kurz einen Abstecher nach Masaya unternommen und habe mir den schönen Turimarkt Mercado Viejo und den interessanteren (vermüllteren) Markt Mercado Nuevo angeschaut.

Auf einer dreistündigen Bootsfahrt ging es nach Isla de Ometepe. Die Insel liegt im Nicaraguasee und ist mit etwa 270 km² weltweit die größte vulkanische Insel in einem Süßwassersee. Auf Ometepe leben rund 35.000 Menschen. Genächtigt habe ich in der Inselhauptstadt Altagracia mit knapp 3000 Einwohnern. Von dort aus habe ich auch meine Touren auf die Vulkane der Insel gestartet. Am ersten Tag ging es auf einen Aussichtspunkt des Vulkans Maderas um einen wundervollen Blick auf den Vulkan Concepciòn und die Nordinsel zu erhaschen. Nebenbei habe ich mir noch die Petroglyphen (eine Steinkunst der Uhreinwohner) angeschaut und bin in einem schwefligen aber superklarem See baden gegangen. Am zweiten Tag habe ich dann in sechs Stunden die 1610 m erklommen. Auf ca. 800 m Höhe konnte ich die geniale Aussicht auf den Vulkan Maderas genießen bevor es dann noch hinauf zum Krater ging. Wir hatten Glück das es nicht regnete, da dieser aufgrund der giftigen Gase des Vulkans als saurer Regen herabfällt. Dies ermöglichte es uns bis zur Spitze hinaufzugehen und uns ein bisschen den giftigen Gasen auszusetzen. Es war wirklich eine harte Arbeit den Berg zu erklimmen, aber für den Anblick des in Nebel getauchten Kraters hat es sich gelohnt. Auf der Spitze selbst verbrachten wir nur wenige Minuten bevor wir dann vier Stunden lang ins Tal zurück marschiert sind.

Als nächstes geht es bei mir nach Costa Rica, bevor ich in Panama Abschied von Zentralamerika nehmen werde. Danach werde ich noch für ein paar Tage Freunde in Monterrey besuchen und dann geht es zurück nach Good Old Germany. 

Bilder gibt es natürlich auch wieder jede Menge. Einfach unter Mittelamerika den Ordner Reise Teil 4 anklicken.

Viele Grüße von der Märcheninsel Isla de Ometepe in Nicaragua.