2015: Kolumbien
Meinen ersten Tag in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá habe ich ziemlich entspannt angehen lassen. Zu aller erst habe ich noch ein paar Besorgungen gemacht, wie eine SIM-Karte oder anderweitig vergessene Reiseutensilien. Anschließend habe ich auch gleich eine Tour mit Fahrrad quer durch Bogotá gebucht. Kaum gebucht hat es natürlich auch schon zu regnen angefangen, aber natürlich habe ich die Tour trotzdem angetreten, schließlich wird als Schwabe was einmal bezahlt wurde auch ohne Kompromiss angetreten. Das Glück war jedoch auf meiner Seite, so dass es nach so einer halben Stunde aufgehört hat und ich die Tour in vollen Zügen genießen konnte. Neben der Altstadt im Zentrum, einem Obst- und Gemüsemarkt sowie ein bisschen abgelegeneren Stadtteilen mit bunten Graffities, ging es in ein Cafe mit einem super leckerem Kaffee aus der eigenen Kaffeeproduktion. Nach einem sehr kurzem Aufenthalt in Bogotá ging es auch schon weiter, da ich eine intensivere Besichtigung Bogotás zu einem späteren Zeitpunkt meiner Reise eingeplant hatte.
Mit dem Flugzeug ging es nun nach Cartagena de Indias an der Karibikküste Kolumbiens, eine wunderschöne koloniale Hafenstadt mit einem perfekt erhaltenem elf Kilometer langen Schutzwall und der riesigen Wehranlage San Felipe. In der ersten Nacht ging es dann so gleich auf eine coole Salsaparty mit Live-Musik und jeder Menge herzzerreißender Lieder (todo con mucho corazón). Am nächsten Tag habe ich den kolonialen Teil der Innenstadt zu Fuß besichtigt, zuerst einfach der eigenen Nase nach mit dem Stadtplan in der Hand und anschließend mit einer geführten kostenlosen Stadttour, wobei sich der Veranstalter natürlich über ein bisschen Trinkgeld freute. Besucht habe ich auch noch die nahe gelegene Inselgruppe Rosario zum schnorcheln sowie die Insel Barú mit dem wunderschönen Strand "Playa Blanca". Besonders hervorzuheben gilt es hier die Cocktails Piña Colada und Coco Loco direkt aus der Frucht heraus.
In großen Schritten ging es dann bereits Richtung Santa Marta, um eine viertägige Wanderung zur sagenumwobenen "Ciudad Perdida" (Verlorene Stadt) zu beginnen. Ciudad Perdida liegt in der Sierra Nevada de Santa Marta und ist neben Machu Picchu eine der größten wiederentdeckten präkolumbischen Städte Südamerikas. Der Großteil der Stadt wurde zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert errichtet, wenngleich die eigentlichen Ursprünge älteren Datums sind. Die geschätzte Bevölkerungsgröße betrug zu Hochzeiten an die 10.000 Angehörige des indigenen Volkes Tairona, die die Stadt kurz nach der Ankunft der Spanier wegen der Ausbreitung von Seuchen aufgeben mussten. Wiederentdeckt wurde Ciudad Perdida erst 1975 durch Grabräuber. Die Wanderung dorthin war wirklich wunderschön und hatte alles zu bieten, was ein großes Abenteuer so braucht: Sonne, Regen, steile Hänge, aufregende Flussüberquerungen, jede Menge Bademöglichkeiten (öfters auch mal im Regen), schlafen in der Hängematte, schöne Landschaften, abwechslungsreiche Tier- und Pflanzenwelt, wunderbares Essen bei Kerzenschein und schlussendlich das eigentliche Ziel Ciudad Perdida. Im Anschluss wurde es einem mit einem Tag am wunderschönen und fast menschenleeren Strand Palomino ein klein wenig entspannter. Zum Abschluss ging es noch auf eine Cafefarm im landesinneren gelegenen Minca mit dem schönen Namen "la Victoria". Aufgrund der etwas höheren Lage von Minca war es hier mit 25 Grad auch mal zur Abwechslung erfrischend kühl.
Danach ging es wieder für einen Zwischenstopp nach Bogotá. Dieses mal habe ich mir den "Cerro de Montserrate" angeschaut. Eine weiße Kirche auf einem 3.150 m hoch gelegenen Berg ganz in der Nähe der Innenstadt. Von hier aus hat man einen wirklich tollen Überblick über die Stadt. Auf den Berg führt eine Seilbahn und eine Standseilbahn. Außerdem ist die Kirche auch über einen Wanderweg erreichbar, der leider unter der Woche ein bisschen gefährlich sein soll. Abends ging es noch in das Museo de Oro (Goldmuseum). Das Museum ist einer der wichtigsten und bekanntesten Museen der Stadt. Auf jeden Fall einen Besuch wert und das nicht nur für Frauen ;-) . Am nächsten Tag ging es noch zu einer Salzmine bei Zipaquirá, in der sich die so genannte Salzkathedrale befindet, eine komplett aus Salz gebaute Kirche. Die unterirdische Salzkathedrale gehört zu den größten religiösen Bauwerken der Welt: Sie ist dreischiffig, 120 m lang und über rund 8.500 m2 Fläche wölben sich ihre in den salzhaltigen Felsen gesprengten Kuppeln. Ein sehr schmackhaftes gegrilltes Wasserschwein (Chiguiro Asado) gab es in Zipaquirá auch noch.
Gerade bin ich noch on the road nach Villa de Leyva, Barichara, Medellín und Salento... und dann geht's leider schon wieder nach Hause.